Karibik – Windward Islands

Martinique    

antillen01Das französische Überseedepartement Martinique ist eine grüne, gebirgige Insel. Im Gegensatz zu den anderen Inseln leben im Dschungel auch ein paar Giftschlangen. Fort-de-France, die Hauptstadt, ist eine laute Grosstadt mit zahlreichen Verkehrsstaus. Die Einkaufsmöglichkeiten sind hervorragend. Martinique ist daher die grösste Charterbasis in der ganzen Karibik.
Viele Touristen besuchen das Geburtshaus von Joséphine, der Gattin Napoléons. Diese Tochter von weissen Pflanzern war für die Wiedereinführung der Sklaverei verantwortlich, die zuvor während der französischen Revolution abgeschafft worden war. Eine andere Attraktion ist das kleine Museum in St. Pierre. 1902 brach hier der Vulkan Montagne Pelée aus und begrub rund 30’000 Menschen im damaligen “Paris der Antillen” unter einem Aschenregen. Nur ein Gefangener überlebte innerhalb der dicken Gefängnismauern, die heute das Museum beherbergen.

St. Lucia

antillen02Die gebirgige Insel mit viel Dschungel gehört zu den attraktivsten der Kleinen Antillen. Wahrzeichen des Inselstaates sind die Deux Pitons, zwei steil aus dem Meer ragende Felszacken. Im verschlafenen Soufriere befinden sich ein Tropengarten und heisse Quellen, die 1785 im Auftrag von Louis XIV. errichtet worden waren. An der Südspitze der Insel geniesst man vom Leuchtfeuer Cap Brandon aus eine herrliche Aussicht über die Ortschaft Vieux Fort und den Südteil der Insel.
In Rodney Bay befindet sich eine moderne Marina, jährliches Ziel der Atlantic Rally for Cruisers. Eine der schönsten Buchten ist Marigot Bay, obwohl Moorings dort eine Charterbasis betreibt. Doch der Pina Colada im Hurrican Hole Hotel allein war bisher die Reise wert.
Die Insel wechselte im 17. und 18. Jahrhundert rund 20 mal die Hand. Viele französische Ortsnamen sind geblieben, obwohl die Engländer nach den napoleonischen Kriegen endgültig die Oberhand behielten. Die Schwarzen von Martinique und St. Lucia sprechen ein ähnliches Créole und verstehen sich auch ohne Übersetzer.

Bequia

Bequia ist das nördliche Einfallstor zu den Grenadines. Die Grenadines sind das Paradies für Segler: Auf rund 60 Seemeilen reihen sich zahlreiche kleinere und grössere Inselchen. Bekannt ist die Insel für ihre Walfänger, deren Vorfahren von Schottland und dem Walfängerhafen New Bedford in New England eingewandert waren. Nur noch selten wird von offenen Booten aus ein Wal harpuniert und auf dem benachbarten Eiland Petit Nevis ausgenommen. Die Yachties treffen sich zur Happy Hour im Frangipani oder schaukeln in den Hängestühlen an der Bar des Friendship Bay Hotel dem Sonnenuntergang entgegen.

Moustique

Dies ist die Insel der Megareichen. Princess Margret, David Bowie, Raquel Welch, Mick Jagger und noch ein paar andere besitzen hier ein standesgemässes Anwesen. Im Norden der Insel rostet das Wrack eines Kreuzfahrtsschiffs dahin, das auf ein Riff aufgelaufen ist.

Union

Union ist trotz seiner Armut dank eines Flugfeldes zum Segelzentrum in den Grenadines aufgestiegen. Hier liegt eine Handvoll kleiner Inseln auf dichtem Raum beisammen: das Paradies für jeden Segler.

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Palm Island

Diese private Hotelinsel liegt rund eine Seemeile von Union entfernt. Schnorcheln am Riff oder Relaxen am Strand und in der Bar sind angesagt.

Mayero

Auch Mayero liegt nur ein paar Seemeilen von Union entfernt. Die Geschichte der kleinen Insel enthält ein paar filmreife Episoden: Sklavenaufstand, Niederschlagung des Aufstandes, Polygamie, der Insellehrer verführt die Tochter des Inselbesitzers… Heute wohnen nur noch ein paar Fischer auf der Insel. Ein Wrack liegt auf rund sechs Metern Tiefe und ist beim Schnorcheln sichtbar. Ein einsamer Ankerplatz liegt mitten im Korallengarten auf der Luvseite der Insel. Meine Lieblingsbucht, Salt Whistle Bay auf der Leeseite der Insel, ist leider kein Geheimtipp geblieben. Doch darüber wird uns ein Drink an der Strandbar hinwegtrösten.

Tobago Cays

Der Höhepunkt! Diese paar winzigen unbewohnten Inselchen geniessen in Seglerkreisen Weltruhm. Ein hufeisenförmiges Riff vor den Inseln schützt die vor Anker liegenden Yachten vor den Wellen des Atlantiks. Das Schiff ist dem Wind ausgesetzt, liegt aber durch das Riff geschützt vor den Tobago Cays. Die Möglichkeiten zum Schnorcheln sind excellent.

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Carriacou

Diese Insel gehört bereits zum Inselstaat Grenada und nicht mehr wie der Rest der Grenadines zu St. Vincent and the Grenadines. Sie ist mit 32 Quadratkilometern eine der grössten Inseln der Grenadines und im Sommer Schauplatz einer Regatta der einheimischen Segelboote. Eine Sandbank mit ein paar Palmen, Sandy Island, ist auf unzähligen Postkarten verewigt. Im Süden der Insel liegt die Bucht Tyrell Bay. Dank Schmuggel ist der Alkohol hier billiger als im Duty Free Shop im Flughafen.

Grenada

St. George, die Hauptstadt von Grenada, hat einen netten Naturhafen. Die koloniale Kleinstadt mit ihren britisch anmutenden Backsteinhäusern hat einen gewissen Charme bewahrt. Politische Wirren fanden nach der amerikanischen Invasion von 1983 ihr Ende. Grenada ist einer der weltweit grössten Muskatnussexporteure und wird auch Spice Island (Gewürzinsel) genannt. Es gibt Muskat-Glacé und die Muskatnuss befindet sich sogar auf der Landesflagge!

Tobago

Die Insel liegt etwas abseits der üblichen Route und wird von Yachten eher selten besucht. Diese grosse, grüne Insel verfügt über ein für karibische Verhältnisse hervorragendes Strassennetz. Der Westen der Insel ist flach mit einem riesigen Strand und gegen Osten wuchert der Dschungel in den bis über 500 Meter aufsteigenden Bergen.

Trinidad

Die Insel ist kosmopolitisch seit die Engländer die befreiten Sklaven durch indische Plantagenarbeiter ersetzt haben: Hindutempel, verschiedenste christliche Gotteshäuser, Synagogen und Moscheen sind auf der Insel anzutreffen.
Port of Spain weist rund 300’000 Einwohner auf und kämpft mit typischen Grossstadtproblemen wie Kriminalität und Armut. Der Inselstaat Trinidad and Tobago gehört dank Ölvorkommen, dem grössten Asphaltsee der Erde und etwas Industrie, neben Barbados zu den reicheren Nationen der Karibik. Ein grosses Vogelschutzgebiet, Mangrovensümpfe, Lagunen, Kokosnussplantagen, Zuckerrohrfelder und Strände laden zu einer Inselrundfahrt ein.
Wir kommen vor allem wegen des Karnevals in die Heimat der Steelbands: Wahrscheinlich nehmen ebenso viele Einwohner an den Umzügen teil wie die Strassen säumen. Steelbands mit mehreren Hundert Musikanten und Sattelschleppern voll mit Boxen ziehen durch die Strassen. Schon vor den Zeiten der Streetparade waren hier mehrere Generatoren notwendig, um den benötigten Strom zu erzeugen! Die Kostüme der Tänzer sind teilweise so ausladend, dass sie auf Rollen mitgezogen werden müssen. Die Krönung der Queen und des Kings, sowie die Kinderfasnacht sind weitere Höhepunkte.

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